Drei Gedichte :

ganymed 67

wer möchte noch

buntbändrig

den hut aufsetzen

ausstellend

ausgestellt

schausteller

unschuldig knabenkraut

fremd

unter fremden

wohl wissend daß vielfingrig

der schneewind kommt

wenn es nacht wird

nein lieber

mit festen fäusten

den eisenhelm fassen

anpassend

angepaßt

paßbildgetreu

dem stahl angemessen

anmaßend

maßnahmen ergreifen

fremd gegen den wind

doch getreu seinem helm

bis zum tod.

                             (1967)

 

allein

wenn du nicht kommst

wird der morgen kalt sein

und der wind

wird meine vorhänge zur seite wehn

daß ich hinausblicken muß

in den tod der räder

von gestern und heut

wenn du nicht kommst

wird das geschwätz der tage

wie schnee

auf die lachsroten blumen fallen

die du mir gabst

als der abend im garten

die träume ersann

                             (1968)

 

 

südlicher sommer

laß nicht schweigen

die harfe am hängegarten

die schmale treppe

wo gestern der sommer stand

nicht das auge

kiesbunt

im trockenen brunnen

den fahlen mund

der sich mohnblättrig

einmal verriet

sag fremdklingend das wort

und sag es zuende

und schreib es mit deinem schatten

efeubürtig auf alles gestein

                                                 (1972)